Beim E-Learning gibt es einen Boom. Das zeigt sich an den vielen neuen Aufträgen, die täglich bei Voicebooking auf unseren Schreibtischen landen. Aber kein E-Learning gleicht dem anderen. Was macht den Erfolg von E-Learning aus? Darum geht es in diesem Blog.
1. Wer ist die Zielgruppe?
Stellen Sie sich vor, Sie erstellen ein E-Learning für Mitarbeiter an einem Helpdesk. Zuerst sollten Sie sich fragen, über welches Wissen sie bereits verfügen. Ein paar offene Türen pro Lektion können selbstverständlich hilfreich sein, aber wenn der Betrachter der Meinung ist, dass er das Thema bereits in- und auswendig kennt, dann scheint es, dass er keinen Grund hat, den Kurs weiter zu verfolgen. Auf der anderen Seite, wenn Sie die Mitarbeiter mit neuen Informationen überschwemmen, dann können sie auch gleich aufhören; denn sie haben das Gefühl, dass sie noch nicht bereit für dieses Level sind. Kurz gesagt: Recherchieren Sie Ihre Zielgruppe.
2. Stellen Sie sicher, dass Sie ein gutes Skript haben
Viele E-Learnings werden von Menschen aus dem jeweiligen Beruf geschrieben. Beispielsweise ein Abteilungsleiter aus dem Kundenservice, der alles über das Thema weiß, aber wenig bis gar nichts über den Bereich Bildung und Kommunikation. Ein gutes E-Learning-Skript wird als gesprochene Sprache verfasst. Es überzeugt, beschäftigt die Menschen mit der Lektion und begeistert sie. Das alles beginnt mit dem Verfassen eines guten Skripts, und das ist ein Handwerk an sich.
3. K.I.S.S.
‘Keep it simple, stupid’. Auf Deutsch: Halte es einfach und leicht verständlich. In der gesprochenen Sprache müssen Sie sich von Beginn an klar ausdrücken. Denn in den meisten Fällen wird der Betrachter nicht zurückspulen, wenn er etwas nicht versteht. Bei vielen E-Learnings ist das nicht einmal eine Option. Auch hier erkennen Sie deutlich den Unterschied zwischen geschriebener und gesprochener Sprache. Ihr Gehirn wurde trainiert, Ihre Augen beim Lesen zu bewegen, um etwas zu verstehen. Wenn Sie sowohl zuhören als auch beobachten, muss sich alles sofort von selbst ergeben. Verwenden Sie also kein schwieriges Vokabular und halten Sie zusammengehörige Wörter so nah wie möglich zusammen. Mit anderen Worten: Arbeiten Sie nicht mit, wie ich in diesem Satz demonstriere, denn in der Schriftsprache macht es keinen großen Unterschied, parenthetischen Sätzen. Nein, arbeiten Sie nicht mit abgebrochenen Sätzen, sondern schreiben Sie sie eher so wie diesen auf.
4. Noch ein S
Fügen wir dem K.I.S.S.-Prinzip gleich ein weiteres S hinzu. S wie Short (Kurz). Gestalten Sie Ihr E-Learning nicht zu lang, sondern zerlegen Sie es in mundgerechte Stücke. So behalten Sie nicht nur die maximale Aufmerksamkeitsspanne im Auge, sondern können auch mehr Definitionen in den Unterricht einbringen. Für jedes Video können Sie deutlicher zeigen, was das Lernziel ist. Gemäß Elucidat sollten Videos am besten eine Laufzeit von nicht mehr als 15 – 20 Minuten haben. Praktisch zu wissen: Durchschnittlich 120 Wörter passen in 1 Minute gesprochene Sprache.
5. Leidenschaft
Ich kann hören wie Sie denken: Heute muss alles auch Leidenschaft haben. Das ist korrekt. Denken Sie an Ihren Lieblingslehrer in der Schule. Was machte sie oder ihn anders als die anderen? Leidenschaft, Überzeugungskraft, Erzählkunst. Sie machten beinahe eine Show daraus. Beim E-Learning ist der ‘Lehrer’ am häufigsten der Sprecher. Er oder sie erzählt dem Publikum, was im Skript steht. Stellen Sie sich das folgende Thema vor: ‘Alles, was Sie über das Fahren auf einem Rangierbahnhof wissen müssen.’ Nun, dann kann es eine Herausforderung sein, seine Leidenschaft für das Thema zum Ausdruck zu bringen. Es ist wirklich wichtig, wie der Text dann ausgelegt wird. Ein guter Sprecher bringt die Leidenschaft auf eine beständige Weise rüber, ohne dass sie zu einer Ablenkung wird.
6. Kein Sprecher gleicht dem anderen
Etwas leidenschaftlich zu kommunizieren, erfordert mehr, als nur eine schöne Stimme zu haben. Seien wir doch ehrlich: Nicht jedes Thema im Bereich E-Learning ist an sich schon sexy genug, um die Leute dazu zu bringen, es sich anhören zu wollen. Bevor man sich versieht, spricht ein Sprecher wie ein Roboter. Wenn Sie zu einem solchen Zeitpunkt mit einem unerfahrenen Sprecher zusammenarbeiten, dann kann das bloße Zuhören bei einer 20 Minuten langen Aufnahme schnell zu einer ziemlich anstrengenden Aufgabe werden. Ein guter Sprecher hat ein gutes Textverständnis, weiß, wann er einen Satz betonen muss und wann er loslassen muss. Er kann heiklen Inhalt so hinüberbringen, dass es so aussieht, als wäre es etwas einfacher, als es tatsächlich ist. Anders ausgedrückt: Ein guter Sprecher kann einen Text wirklich zum Leben erwecken.
7. Frage
Was noch? Im Allgemeinen funktionieren E-Learnings sehr gut, wenn man regelmäßig Fragen stellt. Sind Sie noch da? Es gibt keinen besseren Weg, Ihren Zuhörer dazu zu bringen, sich auf die bevorstehende Lektion zu fokussieren. Gute Lehrer diktieren nicht die gesamte Lektion, sondern stellen während ihrer Erklärungen regelmäßig Fragen. Es spielt keine Rolle, ob Sie überhaupt in der Lage sind, die Antworten der Studenten zu hören, solange sie selbst darüber nachdenken. Es ist viel angenehmer, als einem Monolog 20 Minuten lang zu folgen und wird die Leute mit der Lektion beschäftigen.
8. Schreiben bedeutet editieren
Wenn es um Voice-Over-Skripte geht, ist das eine knifflige Angelegenheit. Nicht übermäßig editieren, denn Konjunktionen und verbindende Wörter wie: ‚so‘, ‚und‘, ‚weil‘ sind wichtig in der gesprochenen Sprache. Ich erinnere mich aber auch daran, dass ich in meiner Tätigkeit als Sprecher Folgendes aufnehmen musste: “Möchten Sie den Bildschirm schließen? Dann klicken Sie mit der Maus auf das kleine Kreuz in der linken oberen Ecke des Bildschirms.”…. Hmm, vielleicht wäre da etwas mehr Editieren nötig gewesen.
9. Schweigen ist Gold
Pausen? Aber das wird meine Lektion nur länger machen? Spielt keine Rolle. Trauen Sie sich, auch mal zu schweigen. Wenn Sie sich ein E-Learning ansehen, gibt es eine Menge Informationen, die Sie durcharbeiten müssen. Also geben Sie Ihren Zuschauern ausreichend Zeit dafür. Sie können sich für eine echte Pause entscheiden oder für eine Aktion, die auf dem Bildschirm mit sanfter Musik untermalt wird.
10. Mit einem Lächeln
Wir enden mit einem wichtigen Thema. Denken Sie an einen Lehrer in der Schule, diesmal an einen, der ein Fach unterrichtete, das Sie nie besonders interessant fanden. Tatsächlich fanden Sie es stinklangweilig. Das heißt, bis ein anderer Lehrer den Stoff so rüberbrachte, dass es plötzlich interessant wurde. Das hat viel zu tun mit Begeisterung und Leidenschaft für ein Thema. Suchen Sie nach einem Sprecher, der das leisten kann. Gute Sprecher schaffen das, auch wenn es das erste Mal ist, dass sie etwas über das betreffende Thema gelesen haben.
Welche Tipps werden Sie ausprobieren? Oder möchten Sie einen weiteren wichtigen Tipp hinzufügen? Lassen Sie es uns in den Kommentaren wissen.