Sie haben eine schöne Stimme und alles, was Sie jetzt noch machen müssen, ist vorzusprechen, um Arbeit zu finden. Richtig? Nicht ganz, in diesem Blog erhalten Sie Antworten auf eine Reihe von Fragen, die sich beginnende Sprecher häufig stellen.
Kennen Sie die folgende Situation? Sie sind auf einer Party und der Klang von jemandes Stimme wird plötzlich Gesprächsthema. „Wow! Mit dieser Stimme sollten Sie wirklich etwas anfangen.“ OK … aber wo fangen Sie an?
Zunächst einmal sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass sich die Arbeit eines Sprechers nicht von der eines Modells, der Welt des Fußballs oder der Werbebranche unterscheidet. Sie müssen in der Lage sein, aus Ihrem Talent etwas Besonderes zu machen. Außerdem finden Sie bei einer einfachen Suche auf LinkedIn insgesamt 774 000 Menschen, die behaupten, etwas in Richtung Voice-over zu machen. Schauen Sie also genau hin, bevor Sie sich auf dieses Abenteuer einlassen.
Was muss man als Sprecher können?
Das Merkmal von guten Sprechern ist, so zu sprechen, als dächten sie sich den Text erst an Ort und Stelle aus, während in Wirklichkeit ein Skript vor ihnen liegt, das bis auf den letzten Buchstaben ausformuliert ist. Eine attraktive Stimme allein reicht definitiv nicht aus, um einen Job als Sprecher zu bekommen. Wichtiger ist die Art und Weise, wie Sie einen Text präsentieren können. Sie sollten sich leicht mit einem Skript identifizieren können.
Anders ausgedrückt: Sie müssen in der Lage sein, die Richtung vorzugeben. Wenn ein Kunde eine geschäftsmäßige, aber freundliche Stimme verlangt, wenn ein paar Wörter besonders betont werden sollen, der dritte Satz etwas schneller, aber nicht zu schnell gesprochen werden soll und in der fünften Zeile nach dem Markennamen eine kleine Pause eingefügt werden soll, dann sollte der Sprecher in der Lage sein, diese Wünsche zu erfüllen. Und wenn ein Kunde zehn oder zwanzig Mal darum bittet, „genau das Gleiche“ zu tun, aber dann „ein wenig anders“, dann sollte der Sprecher in der Lage sein, zu bestimmen, in welche Richtung der Kunde eigentlich möchte.
Vielleicht kennen Sie das Klischee des Sprechers, der nach fünfzehn Minuten Arbeit das Studio mit einem dicken Geldbeutel wieder verlässt. Der Kunde bevorzugt dieses Szenario gegenüber dem Sprecher, der nach anderthalb Stunden Hin und Her immer noch nicht weiter kommt, den Text abliest und es nicht schafft, ihn zum Leben zu erwecken.
Welche Art von Stimme sucht der Kunde?
Heutzutage sind natürlich klingende Stimmen gefragt; als kämen Sie direkt von der Straße. Wie viele der Menschen, die Sie auf der Straße sehen, heben sich wirklich von der Masse ab? Das Gleiche gilt für Stimmen. Wie viele schöne Stimmen haben Persönlichkeit und Charakter?
Weiterhin spielen Angebot und Nachfrage eine Rolle. Tiefe Stimmen sind ziemlich selten (zumindest natürlich tiefe Stimmen, künstliche DJ-Stimmen gibt es genug). Jemand mit einer hellen Stimme, egal wie schön, wird sich hinten anstellen müssen. Aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Eine leichte, jung klingende Stimme mit einem coolen Touch ziehen wir einer tiefen Stimme vor, die keinen X-Faktor besitzt.
Außerdem gibt es Angebot und Nachfrage. Es gibt nicht so viele tiefe Stimmen (zumindest nicht natürlich tief. Gefälschte DJ-Stimmen, davon gibt es viele). Jemand mit einer hellen Stimme, egal wie hübsch sie klingt, wird sich hinten in die Warteschlange einreihen müssen. Aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Wir bei Voicebooking.com betrachten in erster Linie die Verkaufsfähigkeit einer Stimme, gleichgültig, ob sie zu dem beiträgt, was wir unseren Kunden anbieten können oder nicht. Einer hellen, jung klingenden Stimme mit einem coolen Touch ist dann der Vorzug zu geben vor einer tiefen Stimme, die den X-Faktor vermisst.
Muss ich ein Heimstudio einrichten?
Ein Heimstudio ist zwar praktisch, aber es kostet auch Geld. Geld, das Sie auch für die Promotion Ihrer Dienste hätten ausgeben können. Allerdings werden Sie feststellen, dass 90 % der Aufträge in einem Heimstudio ausgeführt werden. Machen Sie Ihre ersten Aufnahmen bei einem befreundeten Sprecher zu Hause oder in einem nahegelegenen Tonstudio.
Es gibt allerdings ein großes „Aber“: Ein Sprecher, der in seinem eigenen Studio arbeitet, muss in der Lage sein, selbst Regie zu führen. Anfänger können dies oft noch nicht. Das ist tatsächlich der größte Nachteil für beginnende Sprecher im Vergleich zu ihren erfahrenen Kollegen. Letztere haben bereits eine Menge aus dem Feedback gelernt, das sie von Kunden, Kreativschaffenden und Technikern im Tonstudio erhalten haben. Wenn Sie in Ihrem eigenen Heimstudio aufnehmen, lassen Sie den Kunden oder die Agentur sich einwählen oder über Skype mithören.
Wo fangen Sie als Sprecher an?
Hierauf gibt es eine einfache Antwort: Lernen Sie. Lassen Sie sich führen und coachen. Nachdem Sie einen Kurs besucht haben, nehmen Sie ein Demotape auf. Falls Sie noch kein eigenes Material haben, können Sie in Ihrem Demotape etwa Texte verwenden, die Sie aus bestehenden Werbespots übernehmen. Das Demomaterial sollte Ihren Kunden eine Vorstellung von Ihrem Können vermitteln. Egal, wie verrückt es klingt, stellen Sie sich die folgende Frage: „Was kann ich am besten?“ Verwenden Sie dieses Fragment dann als erstes Beispiel in Ihrer Demo.
Sollten Sie sich bei einer Sprecher-Agentur registrieren?
Die Arbeit als Sprecher ist ein Handwerk, das Erfahrung erfordert. Je öfter Sie es tun, desto besser werden Sie darin. Fragen Sie fünf erfahrene Sprecher nach ihren Anfängen und vier der fünf werden Ihnen eine Geschichte erzählen, die auf Zufällen basiert. Manche haben beim lokalen Radio angefangen, andere beim Theater oder sie kannten zufällig jemanden in einem Studio.
Es ist praktisch, auf dem Laufenden zu bleiben: Suchen Sie sich jemanden, der an Sie glaubt und Ihnen die Chance gibt, Fehler zu machen. Ein Casting-Aufruf? Eine Sprecher-Agentur? Natürlich können Sie diesen Weg gehen, aber ist das auch tatsächlich der beste Weg? Bei Voicebooking.com bekommen wir etwa fünfzig Anmeldungen pro Monat, aber wir konzentrieren uns auf erfahrene Sprecher.
Sobald Sie diese ersten Hürden überwunden haben, stellt sich die nächste Frage: Was verlangen Sie für Ihren ersten Job? Der marktübliche Tarif? Denken Sie noch einmal darüber nach. Die Kunst besteht darin, eine gute Balance zu finden, zwischen der Bezahlung und dem, was Ihnen Spaß macht. Viele große Namen haben am Anfang ihrer Sprecherkarriere umsonst oder fast umsonst gearbeitet. Einfach, weil es Spaß machte. Investieren Sie 500 Euro in Google Anzeigen für den Suchbegriff ‘kostenloser Sprecher’ und lassen Sie sich erst bei einem zweiten Auftrag von dem Kunden bezahlen. Wenn Sie wirklich Talent haben, lohnt sich diese Investition garantiert.
Viel Glück!