Warum sind Sie lieber mit Menschen zusammen, die nett sind? Genau, Sie finden Sie sympathisch und das schafft Verbundenheit. Dieser Mechanismus funktioniert nicht nur im Privatleben, sondern auch im Marketing. Praktisch also, wenn Sie wissen, wie Sie dieses psychologische Phänomen in Ihrem nächsten Videoskript, Ihrer Anzeige oder Ihrem E-Learning anwenden können. Wir haben fünf Tipps für Sie zusammengestellt. Sympathisch, oder?
1. Die Tupperware-Party
Früher trafen sich Hausfrauen für sogenannte Tupperware-Partys. Tupperware produziert praktische Aufbewahrungsbehälter für alles und jeden. Die praktischen Behälter waren jedoch nicht im lokalen Geschäft erhältlich, da diese ausschließlich auf “Partys” im privaten Wohnzimmer vertrieben wurden. Schon seit Jahrzehnten dürfte deshalb deutlich sein, ein gemütlicher Abend unter Freunden und Familie ist die optimale Kulisse für einen erfolgreichen Verkauf.
Während einer solchen Party wird sorgfältig auf den Verkauf hingearbeitet. Mit Spielen können attraktive Preise gewonnen werden und jede und jeder schnappt sich ein Geschenk . Das Gespräch wird so ausgerichtet, dass diejenigen in der Gruppe, die bereits Tupperware verwenden, begeistert darüber berichten. Ein solcher Abend voller Freundschaft und Sympathie ist nicht nur für die Anwesenden eine Party, sondern sicherlich auch für die Verkaufszahlen von Tupperware. Platzieren Sie Ihre Geschichte, Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung deshalb am besten in einer vertrauten und freundlichen Umgebung.
2. Gewinnen Sie Vertrauen
Die vertraute Atmosphäre einer Tupperware-Party können Sie auch online aufbauen. Mit dem Nachdruck auf Aufbauen, denn Vertrauen entsteht nicht von einem Tag auf den anderen. Eine vertrauensvolle Beziehung muss sorgfältig aufgebaut werden und kann durch einen Fehler auch schnell wieder zerstört werden. Nehmen Sie sich Zeit für den regelmäßigen Kontakt, indem Sie mit ihrer Zielgruppe beispielsweise eine Blog- oder Vlog-Reihe teilen. Basierend auf dem Feedback können Sie Ihre Follow-ups dann stets persönlicher gestalten. Bis zu dem Punkt, an dem Sie genügend Vertrauen und Sympathie aufgebaut haben, um den persönlichen Kontakt zu suchen und zur Sache zu kommen. Es ist daher ratsam, Ihren Content einmal gut unter die Lupe zu nehmen. Besteht dieser aus vielen einzelnen Items oder ist er logisch aufgebaut und strukturiert?
3. Sympathie für den Autoverkäufer
Autoverkäufer haben einen schlechten Ruf und sind als glatte Typen bekannt, die versuchen, Ihnen ein teures Auto anzudrehen. Und doch können wir viel von ihnen lernen. Einerseits wecken Autoverkäufer mit ihrem gepflegten Äußeren Sympathie. Zahlreiche Studien belegen, dass gut gekleidete und gepflegte Menschen mehr Sympathie hervorrufen als andere. Seien es Verkäufer, Bewerber oder Lebenspartner. Ein gepflegtes Äusseres kann bis zu 15% Gehaltsunterschied ausmachen. Es geht sogar so weit, dass gut aussehende Frauen und Männer für vergleichbare Straftaten eine mildere Strafe erhalten als weniger gepflegte Täter. Aber wir schweifen ab, zurück zu unserem Autoverkäufer.
Seine zweite auf Sympathie beruhende Taktik ist, dass er immer auf Ihrer Seite steht. Er wird so viele übereinstimmende Elemente suchen, wie möglich. Er sieht sich das Auto an, das Sie gegen ein neues eintauschen möchten und debattiert mit Ihnen über Kinder (er hat Ihren Kindersitz entdeckt), über Golf (das Golfset steht im Kofferraum) oder den letzten Campingausflug (Ihr Wagen hat eine Anhängerkupplung). Er spricht über Kinder, Golf und Camping, weil er weiß, dass Menschen, die das Gleiche mögen, einander sympathisch finden. Er geht jedoch noch einen Schritt weiter. In seinem Versuch, Sie zum Kauf zu bewegen, wird er sich mit Ihnen verbünden. Er gibt Ihnen die Luxusausführung, die spezielle Metallic-Lackierung oder zusätzliche Reifen ohne die Extra Kosten zu berechnen. Besorgen Sie sich also ein schickes Outfit und erzählen Sie Ihre Geschichte so, dass Sie als einer der ihren erscheinen.
4. Sympathie durch Zusammenarbeit
Neben der freundschaftlichen Atmosphäre einer Tupperware-Party und der Gleichgesinntheit des Autoverkäufers gibt es noch viel mehr, was Sie tun können, um die Sympathie Ihres Zielpublikums zu gewinnen. Ein weiterer Punkt ist Zusammenarbeit. Untersuchungen an Grundschulen zum Problem der Integration von Kindern mit unterschiedlichem ethnischen Hintergrund haben ergeben, dass Wettbewerbscharakter der Bildung entgegen wirkt. Durch kooperatives Lernen jedoch, bei dem die Zusammenarbeit gefördert wird, werden Vorurteile beseitigt und Freundschaften geschlossen. Suchen Sie deshalb die Interaktion. Fordern Sie heraus und starten Sie einen Dialog. Entscheiden Sie sich für einen Call-To-Action, der die Zusammenarbeit fördert und der Erfolg ist Ihnen gewiss.
5. Sympathie geht durch den Magen
Zum Schluss die leckerste Form der Sympathie. Auch wenn heutzutage ein Großteil der Geschäfte und der Kommunikation online stattfindet, sollten Sie die Face-To-Face-Kommunikation nicht unterschätzen. Am besten in Kombination mit einem Snack und einem Drink, denn Essen und Trinken wecken immer grosse Sympathie. Eine Einladung zum Kaffee oder Mittagessen eignet sich hervorragend als Call-To-Action. Das kann schon in Ihrem Video beginnen. Essen und Trinken vermitteln dem Zuschauer ein gutes Gefühl. Dieser Effekt wird Appetit Appeal genannt. Wird eine Geschichte in einen kulinarischen Kontext gesetzt, kann diese oft auf viel Sympathie zählen.
Fangen Sie an!
Sie können Ihre Zuschauer und Hörer also positiv beeinflussen, wenn Sie sich von Ihrer sympathischsten Seite zeigen. Sorgen Sie dafür, dass die Menschen in Ihrem Webvideo und den Social Media Posts gut aussehen und gewinnen Sie so schnell wie möglich das Vertrauen Ihres Zuschauers oder Lesers. Suchen Sie nach Ähnlichkeiten und schaffen Sie Gleichgesinntheit. Nehmen Sie, wenn die Zeit reif ist, Ihren zukünftigen Kunden mit zum Abendessen und finden Sie einen Weg zur Zusammenarbeit, auch wenn es sich dabei nur um ein kleines Projekt handelt. Viel Erfolg und guten Appetit!
Über diese Blog-Reihe
In der Blog-Reihe „Positive Beeinflussung“ von Voicebooking geht es um die Psychologie der Überzeugung. Ziel ist es, Ihre Leser, Zuschauer und Zuhörer zu verführen und zu überzeugen und nicht diese zu manipulieren oder in die Irre zu führen. Die Blog-Reihe basiert unter anderem auf den sechs Grundprinzipien der Überzeugung, die von Robert Cialdini, ehemaliger Professor für Psychologie und Marketing an der Arizona State University und der Stanford University, erforscht und beschrieben wurden.